Mobilität der Zukunft – Die Stadt Butzbach erarbeitet ein integriertes Mobilitätskonzept
Die erste Online-Beteiligung fand vom 17.05.2021 bis zum 20.06.2021 statt – Wir bedanken uns für die zahlreiche Teilnahme.
Die erste Online-Beteiligung fand vom 17.05.2021 bis zum 20.06.2021 statt – Wir bedanken uns für die zahlreiche Teilnahme.
Der kontinuierliche Zuwachs des motorisierten Individualverkehrs hat auch in Butzbach eine Vielzahl von Problemen zur Folge. Die Wohnbevölkerung wird zunehmend durch Lärm und Abgase belastet. Vor allem Menschen, die zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs sind, Kinder und ältere Menschen leiden darunter. Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden, die Qualität des Wohnumfeldes, die soziale Brauchbarkeit des Straßenraums und das Stadtbild sind teilweise durch übermäßigen Kraftfahrzeugverkehr stark beeinträchtigt.
Die Stadt Butzbach möchte diesen Problemen aktiv begegnen und die weitere Verkehrsentwicklung zielgerichtet steuern. Hierzu wird ein Mobilitätskonzept erarbeitet, das – unter Einbeziehung aller Verkehrsmittel (Fuß- und Radverkehr, öffentlicher Verkehr und motorisierter Individualverkehr) – ein Gesamtkonzept zur sicheren, stadt- und umweltverträglichen Verkehrsentwicklung liefert und die Stadt fit macht für die Mobilität der Zukunft.
Mit der Erarbeitung des Konzepts wurde die Arbeitsgemeinschaft DurthRoosConsulting GmbH mit dem Büro StetePlanung aus Darmstadt beauftragt. Der Beteiligungsprozess wird vom Büro plan & rat aus Braunschweig fachlich begleitet.
Der Bearbeitungsprozess gliedert sich in folgende Phasen:
Die Butzbacher Bevölkerung wird in die Erarbeitung des Mobilitätskonzeptes eingebunden. Die Beteiligung wird über unterschiedliche Formate erfolgen, sowohl als Online-Beteiligung als auch mit Präsenzveranstaltungen.
Zur Einbindung der Politik und weiterer wichtiger Stakeholder, wurde ein Mobilitätsbeirat ins Leben gerufen, der die Erarbeitung des Mobilitätskonzepts kontinuierlich begleitet. Der Beirat stellt ein festes Gremium aus Magistratsmitgliedern, je einer Vertretung der Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung und der Ortsbeiräte der Stadt Butzbach, des Senioren- und Behindertenbeirats sowie je einer Vertretung des BUND Butzbach, des Nabu Butzbach, der Bürgerinitiative „Butzbach bewahren – keine B3a“ sowie von Butzbach aktiv dar.
Auf der Webseite des Stadtentwicklungsprozesses „Butzbach bewegen“ wird laufend über das Mobilitätskonzept informiert. Auch Zwischenstände und Ergebnisse des Arbeitsprozesses werden hier veröffentlicht.
Neben diesen Informationen werden im Laufe der nächsten Wochen und Monate auch Beteiligungsmöglichkeiten über diese Webseite angeboten.
Die Erarbeitung des Mobilitätskonzepts für die Stadt Butzbach startete im Herbst 2020 mit einer umfangreichen Bestandsaufnahme und der Bewertung der heutigen Situation. Die Ergebnisse der Bestandsanalyse liegen in einem 1. Zwischenbericht zusammengefasst vor, ebenfalls die Ergebnisse der Online-Beteiligung aus dem Jahr 2021.
Parallel dazu sind Leitziele und verkehrliche Ziele für das Mobilitätskonzept Butzbach als Grundlage für die Bewertung der heutigen Situation und für die Entwicklung der Maßnahmenkonzepte formuliert worden.
In Abstimmung mit dem Magistrat und dem Mobilitätsbeirat wurden im Frühjahr 2022 drei Szenarien zur Entwicklung der Mobilität in Butzbach abgestimmt. Die Szenarien „Weiter wie bisher“, „Fortschritt zu mehr Nachhaltigkeit“ und „Mobilitätswende in Butzbach“ zeigen auf, wohin die Reise gehen kann, wenn sich das Verkehrsverhalten der Menschen ändert (unterschiedliche Modal-Split Anteile) und unterschiedliche Handlungsschwerpunkte und Maßnahmen zugrunde gelegt werden. Die Szenarien sind mit definierten Planfällen kombiniert. Die Wirkungsanalyse mit Hilfe von Modellrechnungen zeigt, wie die Verkehrsbelastungen im motorisierten Individualverkehr (MIV) bei den unterschiedlichen Szenarien- und Planfallkombinationen im Jahr 2035 aussehen und welche Auswirkungen die Szenarien auf die Verkehrsmittel des Umweltverbundes haben. Der Bau einer möglichen Ortsumfahrung Butzbach (B3a) wird dabei berücksichtigt.
Die Ergebnisse werden in einem 2. Zwischenbericht dargelegt und liegen im September 2022 vor.
Der nächste Arbeitsschritt ist die Erarbeitung von Teilkonzepten für alle Verkehrsarten und für einzelne Straßenräume. Grundlage ist die Identifizierung von Schlüsselmaßnahmen und weiteren zielführenden Maßnahmen, differenziert nach unterschiedlichen Handlungsfeldern (z. B. Fußverkehr, Radverkehr, ÖPNV, Kfz-Verkehr (fließend, ruhend), Mobilitätsmanagement, Straßenraumgestaltung). Die Teilkonzepte werden überlagert und zu einem integrierten Gesamtkonzept mit Prioritäten und Realisierungsstufen zusammengeführt.
In die Diskussion der Maßnahmen in den unterschiedlichen Maßnahmenfeldern und das integrierte Gesamtkonzept wird die Bevölkerung einbezogen. Entsprechende Beteiligungsmöglichkeiten werden derzeit vorbereitet.