Die Gesundheitslehre von Sebastian Kneipp ist im Wetteraukreis schon lange ein wichtiges Thema. Mit dem „Kneipp Bäder 3Eck Wetterau“ hat der Wetteraukreis, gemeinsam mit den Badestädten Bad Nauheim, Bad Salzhausen und Bad Vilbel, die Richtung zur Entwicklung als Vital- bzw. Gesundheitsregion vorgegeben. „In Sachen Kneipp ist die Wetterau auf jeden Fall der Hotspot in Hessen und auch darüber hinaus. Das ist eine gute Grundlage, um die ganze Region zu profilieren“, sagt Landrat Jan Weckler. Das wird auch in Butzbach so gesehen. Dabei verfolgt die Stadt das Ziel, die Gesundheit der eigenen Bevölkerung zu fördern und sich darüber gesundheitstouristisch zu positionieren. Dafür wurde ein Gesundheitskonzept nach Sebastian Kneipp als konzeptionelle Grundlage entwickelt und über das LEADER-Programm der Europäischen Union gefördert.
In einem nächsten Schritt wurde die Gesundheitslehre von Sebastian Kneipp durch die im Konzept erarbeiteten Infrastrukturen und Angebote in Butzbach umgesetzt. Menschen sollen vor Ort die Möglichkeit bekommen, auf der Basis der Lehre von Sebastian Kneipp ihre eigene Gesundheit zu unterstützen. Zudem sollen Besucherinnen und Besucher, die an dem Thema interessiert sind, für einen Besuch in Butzbach geworben werden.
Gesundheitsroute mit 15 Stationen
In Butzbach wurde eine Gesundheitsroute mit insgesamt 15 Stationen, fünf davon wurden unabhängig von der LEADER-Förderung errichtet. Diese Stationen sind verteilt über die verschiedenen Stadtteile. Dabei sind die einzelnen Stationen unterschiedlich ausgestattet, damit Interessierte sich den Lehren von Sebastian Kneipp auf verschiedene Arten nähern können, etwa mit Armbecken, Entspannungsliegen oder Hochbeeten. Zusätzlich wurde ein Audio Guide „Lauschen & Kneippen“ entwickelt, mit der die Inhalte zum Thema ortsungebunden und für jeden erfahrbar bereitgestellt werden.
Abgerundet wurde die Umsetzung des Gesundheitskonzepts nach Sebastian Kneipp durch verschiedene Veranstaltungen, die Einbindung von Schulen, Kindertagesstätten und Senioreneinrichtungen.
LEADER-Region Wetterau/Oberhessen
LEADER steht für die Verbindung von Aktionen der ländlichen Wirtschaft und ist ein Entwicklungsprogramm der Europäischen Union und des Landes Hessen zur Stärkung und Weiterentwicklung ländlich geprägter Regionen. Wesentliche Grundlage ist das Engagement der Regionen, ihrer politischen Entscheidungsträger und ihrer gesellschaftlichen Gruppierungen. Für die Förderperiode 2014 bis 2020 sind 17 Wetterauer Kommunen als LEADER-Region „Wetterau / Oberhessen“ anerkannt worden. Der Region wurden für den Förderzeitraum 2014 bis 2020 ein Fördervolumen von rund 2,1 Millionen Euro zugesprochen, welches im Wesentlichen von der Europäischen Union bereitgestellt wird. Ergänzt wurden diese Gelder durch Anteile der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Hessen.
Basis für die Anerkennung als LEADER-Region war das 2014 erarbeitete Regionale Entwicklungskonzept (REK). Über die Projekte, die mit Hilfe dieses Förderprogramms in der Region umgesetzt werden sollen, entscheidet ein 22-köpfiges, ehrenamtliches Gremium aus Wirtschaft, Verbänden, Vereinen und Politik.